Anja Lechner, geboren in Kassel, wuchs in Neubeuern am Inn auf. Sie studierte bei Heinrich
Schiff in Köln und Basel. Ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ermöglichte
ihr einen Aufenthalt in Bloomington/USA, wo sie bei Janos Starker weitere Anregungen erhielt.
Seit 1996 erscheinen ihre Aufnahmen bei ECM New Series. Anja Lechner ist Gründungsmitglied
des Rosamunde Quartetts, dessen zahlreiche Einspielungen bei ECM von der
Kritik hoch gelobt wurden. Die Silvestrov-Interpretationen auf „leggiero, pesante“ wurden für einen
Grammy nominiert.
Neben dem klassischen Repertoire widmet sich Anja Lechner insbesondere der zeitgenössischen
Musik. Sie hat Werke von Komponisten wie Günter Bialas, Tigran Mansurian und Valentin Silvestrov
uraufgeführt. Ihre Beschäftigung mit dem Tango Nuevo und improvisierter Musik bildete
die Grundlage des Projekts „Kultrum“, einer Zusammenarbeit des Rosamunde-Quartetts mit dem
argentinischen Bandoneonisten und Komponisten Dino Saluzzi. Lechners Duo-Auftritte mit
Saluzzi erhielten enthusiastische Rezensionen. („As close to perfection as any music-making I
can recently recall”; Richard Cook, „Jazz Review”). Die Veröffentlichung des Albums „Ojos
Negros“ im Frühjahr 2007 war von einer gefeierten Tournee durch die USA begleitet.
Weitere Projekte im Grenzbereich zwischen notierter und improvisierter Musik entstanden in Zusammenarbeit
mit Musikern wie Alexij Lubimov, Silke Avenhaus, Sylvie Courvoisier, Mark Feldman
und Peter Ludwig. „Nostalghia – Song for Tarkovsky“, veröffentlicht 2006, ist ein gemeinsames
Projekt mit den drei Franzosen François Couturier, Jean-Marc Larché und Jean-Louis Matinier.
Seit 2000 besteht ein weiteres Duo mit dem griechischen Pianisten Vassilis Tsabropoulos. Die
CD „Chants, Hymns and Dances“ mit Musik von Georges I. Gurdjieff aus dem Jahr 2004 belegte
in den US-Klassik-Charts mehrere Wochen einen vorderen Platz. |